Halloooo,
wow, das Wochenende im Big Bend Nationalpark war der Hammer!
Sorry Leute, ich schreib jetzt erst mal nen Bericht und die Tage kommen dann zwei neue Eintraege mit Bildern, es sind so viele geworden, dass ich erstmal sortieren muss. Nur ein kleiner Vorgeschmack:
Am Donnerstag fuhren wir direkt nach der Schule los, kamen mitten in der Nacht im ersten Hotel irgendwo Mitte Texas an, fuhren am naechsten Morgen in der Fruehe weiter und die Landschaft begann sich zu veraendern...man sieht ueberhaupt keine Staedte mehr, die Doerfer werden immer weniger, es gibt noch ein paar Ranchen und irgendwann ist dann gar nichts mehr da ausser ein paar Bueschen, Kakteen und vereinzelten Baaumen: Die texanische Wueste.
Alle 60-80 Meilen faehrt man durch ein totes Kaff und das meine ich wortwoertlich. Es gibt ne Tankstelle und einen TanteEmmmaladen mit bescheidener Auswahl und ein paar Hauuser, die halber zusammen fallen. Die Leute sind trotzdem lustig und locker drauf und sind wohl ganz froh wenn jemand vorbei kommt, zumindest hat uns die Verkauferin im Laden mindestens 20 Minuten vollgelabert und schien echt froh zu sein, mal ein paar neue Gesichter zu sehen.
An der Grenze gibt es ganz viele Kontrollen, weil so viele Mexikaner illegal in die US einwandern. Wir mit unserem grossen Van, in den 15 Personen rein passen, haben uns natuerlich gleich verdaechtig gemacht und wurden angehalten ;-)
Wir wurden etwas befragt und es waere alles gut gelaufen, wenn ich nicht ein exchange student waere^^ Wo denn meine Unterlagen seien, sie braauchten meine Bestaetigung der Organisation und meinen Pass.
Dummerweise hatte ich beides nicht dabei.
Sie erklaerten, dass Leute ohne Pass eigentlich nicht weiter fuehren duerfen und da sogar ne Strafe ansteht, weil ich mich angeblich ohne Pass und sonstiges im Land aufhalte. Evan reisst jetzt immer Witze, dass ich im Prinzip meine 30 Tage in jail absitzen muesste^^ Zum Glueck fand ich dann meine StudentIDcard und da haben sie uns dann doch durchgelassen. So mexikanisch seh ich ja auch wirklich nicht aus...
Irgendwann am Nachmittag kamen dann die Berge(Chisos Mountains) dazu und wir schafften es dann etwas erschoepft ind unsere Huette im Chisos Basin.
An dem Tag lief dann erst mal nix mehr, ausser ne Miniwanderunde von einer schlappen Meile, wir waren einfach zu muede.
Am naechsten Morgen kletterten wir den "grossen Stein". Klingt nicht sehr spannend, oder? Wars aber, denn auch wenn der "nur" etwa 100 Meter hoch ist war es ganz schoen schwierig, ohne Sicherung eine oft fast senkrechte Steinwand hochzuklettern!
Es machte aber unheimlich Spass und ich wuenschte wir haetten so nen Berg im Garten :D
Beim Klettern gibt es folgende Regeln(unter anderem):
1. Kletter nie allein. (Falls du mal den Fuss verstauchst und nicht weiter kommst...)
2. Bevor du hinauf kletterst, leg dir einen Weg zurecht, wie du wieder runter kommst.
3. Suche Halt in Spalten und Kanten, aber bewege deine Hand nie in eine Spalte, die dunkel ist.
Ups. Irgendwie hab ich die dritte Regel etwas verdraengt...
Beim Runterklettern stand ich etwas ratlos auf so nem Vorsprung und hab wohl auch etwas die zweite Regel vergessen, denn ich wusste nicht, wo ich meine Haende oder Fuesse als naechstes hinstellen soll. Ich entdeckte eine Spalte und ergriff sie mit meiner Hand...und liess ganz schnell wieder los.
Ja, ihr ahnt es schon: Eine kleine Schlange bewegte sich dort und netterweise nicht in meine Richtng, sie verkroch sich weiter im Inneren. Aber ich hab mich ganz schoen erschrocken, wenn ich daran denke, dass sie mich haette beissen koennen, wenn ich meine Hand nur ein bisschen weiter in die Ritze gehalten haette...brrrr.
Wir kamen aber doch alle heil unten an und nachmittags wanderten wir dann den Weg zum "Window"(5.3 Meilen), das war auch super, weil die Natur einfach wunderschoen war: Erst Wueste, dann Wald, dann in eine Schlucht, ganz schoen vielseitig in einer so kurzen Strecke.
Abends gingen wir auf Tiersuche und sassen uns etwa ne Stunde den Po platt, bevor wir dann innerhalb 2 Stunden einen Fuchs, ein paar Rehe, Halsbandpekarise(ne Art Stachelschwein) und ein Stinktier sahen. Nach dem Stinktier verliessen wir unseren Platz, weil es seinem Namen alle Ehre machte und wir es nicht zu sehr veraergern wollten...
Ansonsten gibt es dort noch Kojoten, Baeren und Pumas. Letztere sind so ne Insider wert: Abends sassen Evan, Missy (ne Freundin die mitgekommen ist) und ich auf dem Balkon und ich meinte: Wouldn't it be scary if a mountainlion (Puma) would be right there? Und Evan meinte dann etwas verpeilt: I don't think, mountainlions live in the mountains, I think they live in flat land.
Irgendwie hat er wohl den Namen des Tieres nicht so richtig begriffen *grins*.
Sonntag ging es dann auf den Emery Peak, den zweit hoechsten Berg in Texas mit 2,385 Metern (7825 Fuss). Mena (Marlena) ist leider krank geworden und weil die twins die Strecke eh nicht gepackt haetten, sind sie mit Holly eine andere gegangen.
Ich war auch schon mal in besserer Verfassung und nach 5 Meilen bergauf war ich halbtot... bei 85 Fahrenheit (ca. 30 Celsius) ca 8 Kilometer wandern, bzw klettern ist ganz schoen anstrengend. Irgendwie hab ich die letzte Meile dann auch noch geschafft und auf der Spitze haben dann alle nochmal einen Energieschub bekommen^^ Nennt man eventuell Adrenalin.
Die Aussicht war fantastisch!! Man konnte kilometerweit ueber die anderen Berge und Wueste sehen, sogar bis nach Mexiko. Macht euch auf ein paar Bilder gefasst :D (aber nur wenn ich ein Kommentar bekomm :P).
Nach dem wir dort gepicknickt haben, hab ich mich so gut gefuehlt, und Colin, Evan und ich sind die Haelfte des Ruecksweg vor überschüssiger Energie runtergerannt.
Jetzt kann ich sagen: Ich bin freiwllig 12 Meilen bei 30 Grad nen Berg rauf und runter gewandert/geklettert, das können nicht viele Teenis sagen :D
Am Montagmorgen sind wir noch einmal den "Big Rock" geklettert, und dann mussten wir leider schon wieder fahren, es lag eine 9stuendige Fahrt vor uns...ich wollte ja absolut nicht gehen, es war einfach zu schön...
