Montag, 20. September 2010

die andere Seite eines ATJ...


Hallo ihr da,

ich lass mal wieder von mir hoeren, aber nur um euch die Ohren vollzujammern.
Ihr braucht's eigentlich nicht durchzulesen, manche haben es eh schon gehoert. Nur, falls jemand wissen will, das ein ATJ auch beschissene Seiten hat, kann er es sich meinetwegen durchlesen. Andernfalls scrollt runter bis zum ersten Bild, dann wird es etwas positiver.

Es ist so schwer Freunde zu finden, weil ich so schuechtern bin (glaubt man kaum, oder?). Bis jetzt hab ich nur eine gute Freundin(Camilla) gefunden, mit der ich aber nur einen Kurs zusammen hab und dann haben wir auch noch verschiedenes Lunch, sie hat B-Lunch, ich hab A-Lunch.
Klar, ich kann mit den Leuten aus meiner Klasse reden, aber das wars dann auch schon. *seufz* Ich weiss inzwischen, zu welchen Leuten ich mit dazustellen kann, aber...hm...Ich weiss auch nicht...in Germany kann ich die Leute einfach anquatschen und loslabern und hier fehlen mir wortwoertlich die Worte.
Meistens sitz ich nur still da, weil weil ich nicht weiss was ich sagen soll oder weiss nicht wie ich es sagen soll.

In manchen Highschoolfilmen wird beschrieben, wie neue Schuler von nem Grueppchen mitgeschleift werden. Vielleicht ist das in kleineren Schulen so, aber nicht auf einer mit fast 4000 Schuelern. Es ist etwas schwierig mitgeschleift zu werden, weil ja jeder Schueler jede Stunde einen anderen Kurs hat und sich nach einer Stunde alle wieder zerstreuen. Mit dem einem Jungen hab ich zwar English und Sport und mit nem anderem Jungen US-History und English, aber den Rest seh ich nur einmal am Tag, und manchmal noch kurz auf den Gaengen, wenn wir zur naechsten Stunde hasten. Da grinst man sich kurz zu und das wars dann.
Evan, mein Gastbruder, hat B-Lunch, hier hat anscheinend jeder, den ich kenne und mag B-Lunch -.- Es ist zum gruen-blau-schwarz werden.
Aber Rain, deren Familie ja auch bei uns wohnt, hat A-Lunch und da sitz ich dann immer bei ihr und ihren Freunden, die aber iwie alle so komische Grufties sind und ich nicht viel mit ihnen anfangen kann. Ich mag eben keine rabenschwarzen Klamotten, Kajal bis zum geht nicht mehr, Piercings und Musik, die einem entweder nen Hoerschaden oder Depressionen bringt. Aber zumindest hab ich jemanden, bei dem ich waehrend dem Lunch sitzen kann.

Und in der Schule sind immer alle relativ schnell fertig und ich sitz immer noch da und gucke Woerter nach. Ich brauch fuer alles doppelt so lange und ich hab so oft Kopfweh, weil mir alles zuviel wird und ich das Gefuehl hab, er platzt gleich vor lauter Informationen...das ist so frustierend.
Und ich mach mir sowieso so viel Druck, weil ich eben perfekt sein will und es eben nicht bin...*seufz*
Ich weiss auch nicht...

Ausserdem ist das Lernen so frustierend. Gestern haben wir unsere Zwischenoten bekommen...
US-History, Individual Sports und Digital Media 100 Punkte, in DM werd ich aber wohl etwas runter rutschen, weil wir gestern und heute ein Photoshopprojekt in Partnerarbeit machen muessen und mein Partner ist so langsam, dass wir wahrscheinlich nicht fertig werden.
In Geometry hab ich 95 Punkte und in Photography 91, weil ich das eine Photoshopbild vergessen hab zu bearbeiten und Pattern falsch interpretiert hab...
In English komm ich seltsamerweise auf 85 Punkte, von denen ich echt nicht weiss, woher sie kommen, ich dachte, ich haette alle Arbeit rechtzeitig eingereicht. Liegt wohl daran, dass meine Aufsaetze immer sehr knapp, grammatikalisch fuerchterlich ausfallen und meine Aufagebn nicht immer vollstaendig sind, weil mir in der Schule einfach die Zeit fehlt. HA gehen, weil ich dann ja den ganzen Abend Zeit hab, aber wenn wir waehrend der Stunde nen Auftrag bekommen, schaff ich es selten, den zu beenden.
Also mit der Schule gehts jetzt wieder, obwohl ich in Steeldrums (ich kann die Noten einfach nicht so schnell lesen...aber ich hab mit dem Lehrer gesprochen und ich darf jetzt nach der Schule dableiben und extra ueben) und English wohl auf ein C runter rutschen werde. Wenn ich aber unter 70 Punkte rutsche (also ein D hab) fall ich durch, aber ich glaub nicht, dass es soweit kommt. Meine Gastmama Holly war ziemlich zufrieden mit dem Zwischenstand.

Und die Tage hab ich auch erfahren, wie ernst Schule hier wirklich genommen werd.
Am Freitag war Pap Rally (fuer alle die es vergessen haben: Die Schule ist ne 3/4 Stunde frueher aus und in der Turnhalle fuehren Cheerleader und Band u.s.w ihr Programm auf). Ich wollte mit Camilla nach der Schule zu ihr nach Hause und wir hatten keine Lust auf die Pap Rally, also wollten wir schon heim fahren. Da griff uns die Schulpolizei auf und weil wir nicht wie alle anderen Keine-Lust-habenden in der Cafeteria warteten, wurden wir in irgendein Buero gebracht (des vertretenden Schuldirektor oder sowas) und durften es erst wieder verlassen, nachdem Camillas Mama uns abholte.
Und letzten hab ich fast Punkte abgezogen bekommen, weil ich mich mit jemanden aus nem anderem Kurs ueber einen Test unterhalten hab und das ja cheating ist. Aber ich wusste das ja noch nicht, also hab ich nur ne Verwahnung bekommen.
Am Montag und die Tage davor war ich krank und blieb Montag zuhause. In Deutschland waere ich am Dienstag vermutlich total unvorbereitet in die Schule gegangen und jeder Lehrer haette als Entschuldigung fuer keine fehlenden HA akzeptiert, dass ich krank war.
Hier ist es total normal, dass du dich bei deinen Klassenkameraden erkundigst und deine verpasste Arbeit spaetestens bis Mittwoch in den Lateworkkasten einwirfst. Wenn du meinst, bloss weil du krank warst, brauchst du die Arbeit nicht zu machen, die an dem Tag gemacht wurde, dann bekommst du eben eine zero.
Ich finde, die Mehrheit der deutschen Schueler sollte mal ein halbes Jahr in den USA zur Schule gehen. ;-)

Ach, mein Schuelerausweis^^


20.Sep.
So, und jetzt hoer ich mal auf, alles zu dramatisieren und berichte mal die guten Neuigkeiten.
Mein Mathelehrer jongliert in den Pausen immer und morgen startet er einen Jonglierclub. Also bin ich zu ihm hin und nach einem Gespraech, wird der Jonglierclub morgen zu nem Zirkusclub umgeaendert und er hat mir sein Einrad ausgeliehen und meinte, ich koennte es das Jahr ueber haben, weil er es einfach nicht hinbekommt. Ist das nicht genial?
Ich kann noch alle Tricks und die Leute bekommen hier ihren Mund nicht mehr zu, es ist noch schlimmer als in Deutschland. Aber es hat noch nen Vorteil. Mom und ich haben ja mal festgestellt, dass man folgende Sachen braucht, um mit Leuten ins Gespraech zu kommen: Einen Hund, eine Zigarette oder ein Einrad ;-) Und es stimmt und diesmal bin ich froh drum.

Am WE waren die twins, und Kristen(+Familie) und ich auf ihrer Ranch, davon gibts noch ein paar Bilderlein. Auf dem letztem Stueck durften die Kids auf Kristens Schoss sitzen und lenken und ansonsten durften wir auf dem Dach vom Auto sitzen, das war voll cool^^ Und das naechste Mal bringen sie mir bei, zu fahren, ist das nicht klasse? :D

Ach, das rote, halb zerfallene Haus ist nicht der Wohnwagen, in dem wir schlafen^^ Das ist Kristens Haus, das sie in ihrer Kindheit immer haben wollte, es schliesslich gekauft hat und jetzt jeden Penny reinsteckt, denn ihr Traum ist es, irgendwann mal dort zu wohnen. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie toll es aussehen wird, wenn es mal aufgepeppt worden ist.

















Dienstag, 7. September 2010

some culture differences...

Halloooo,

Ich habs versprochen, dann aber doch ganz vergessen... aber jetzt zaehl ich ein paar Sachen auf, die anders sind als in Deutschland...

Wer jetzt keine Lust auf Text hat, kann Bilder im Eintrag untendrunter gucken.

1. Amerikaner sind herzlicher. Ich reg mich in Deutschland immer auf, dass niemand ein Laecheln fuer jemand anderen uebrig hat, hier ist das nicht so. Ich schaue jemanden an und bekomme ein Laecheln zurueck. Auf der Strasse, bei Leuten die ich nicht kenne, im Pub, in der Schule, zuhause: Immer bekommt man ein freundliches Grinsen, es sei denn, der Andere ist ganz ganz mies drauf und selbst dann versucht er noch ein gequeaeltes Mundwinkelhochziehen.
Ich werde ueberall total nett begruesst und aufgenommen(auf irgendwelchen Partys werd ich einmal zum Kennen lernen und einmal zum Abschied von allen umarmt^^). Und Hilfsbereitschaft ist total normal. Als ich Holly nach einem Adapter fragte und sie keinen hatte, ging Kristin(die Mama von Rain, die in der anderen Haushaelfte wohnen, in die ich aber immer gehen darf) kurzerhand in einen Laden und kam mit einem Adapter zurueck.

2. Essen: Von wegen Fast Food und MCDonalds. Ich hab schon vier Kilo zugenommen, aber sorry Leute, dass ich euch enttaauschen muss: Die 4 Kilo sind deswegen da, weil das Essen zu gut ist. Abends kochen wir immer ganz lecker, abwechslungsreich und gesund, aber weil es so verdammt gut ist, ess ich immer viel zu viel.

3. Medien. Naja, die USA ist eben doch das Land, das am meisten vom Fernseher und dem PC sitzt. Und so sieht es hier wirklich aus. Hier hat jeder immer sein Handy dabei, wirklich immer, es koennte ja jemand anrufen. Und die meisten Teenis schreiben dauernd sms und surfen im Internet und manchmal nervt es echt, wenn du dich mit jemanden unterhaelst und der dauernd auf sein Handydisplay guckt.

4. Schule.
Du hasst Schule? Wirklich? Vielleicht in Deutschland, aber nicht hier.
Dein Alltag besteht aus Schule: Du stehst auf und faehrst um 8:15 Uhr mit dem kostenlosen Schulbus (toll, oder? Statt einer Busfahrkarte zeigst du dem Fahrer deinen Schuelerausweis) zur Schule, wo du bis 16:15 bleibst. Du isst in der Schule zu Mittag, du triffst dich in der Schule mit Freunden, du schlaefst in der Schule (ja, das ist mein Ernst: Waehrend dem Lunch und manchmal auch waehrend dem Unterricht siehst du immer wieder Leute, die den Kopf auf der Bank liegen haben und solange sie nicht schnarchen, ist das den Lehrern voellig egal), du gehst in der Schule deinen Hobbies nach. Nicht umsonst gibt es hier etliche Kunstkurse: von Photography zu Digital Media, von Skulpturenbauen bis Stricken; oder Musikkurse: Von Gitarre(du kannst hier echt Gitarre als Fach nehmen!) oder Steeldrums bis zum Orchester oder Band. Und natuerlich gibt es noch Clubs, die manche Teenis vor(7.00-8.45 Uhr) oder nach der Schule (16:30-18:30) besuchen. Ich wollte eigentlich in Rock Climbing gehen, aber dieses Semester nicht, weil meine Abende eigentlich mit Hausaufgaben ausgefuellt sind und ich dann total muede und fertig um spaetestens neun Uhr ins Bett falle.
Vielleicht gewoehn ich mich noch an den ewig langen Schultag und trete naechstes Semester irgendeinem Club bei.

Apropos Semester: Ein Semester dauert 6 Wochen und nach jedem Semester gibt es Zeugnisse und manche Kurse sind zu Ende und du musst einen neuen waehlen.
Kurse: Du musst mindestens sieben und hoechstens neun Stueck waehlen und das Angebot ist riesig. Pflicht ist aber ein Mathekurs, ein Englishkurs, eine Fremdsprache (Japanisch, Franzoesisch, Spanisch, Latein) und ein naturwissenschaftlichen Kurs(Physik, Chemie oder Biologie)(ich musste aber gottseidank kein Scienekurs holen, weil ich nur ein ATS bin).

Lehrer(ich nehm der Einfachheit wegen mal die maennliche Form): Komm bloss nicht auf den Gedanken , Lehrer seien deine Vorgesetzten, die dir befehlen, was zu tun ist.
Sie sind deine Kumpel, die dir helfen: Ueberall haengen Schilder, auf denen was wie "You can do it. I can help you." steht. Du kannst vor oder nach der Schule oder waehrend dem Lunch zu einem Lehrer gehen, wenn du Probleme hast, dem Unterricht zu folgen und er nimmt sich immer die Zeit es dir nochmal zu erklaeren.
Manche Lehrer begrussen dich mit nem Handschlag und in der ersten Woche hab ich immer wieder Schueler gesehen, die auf einen Lehrer zu gerannt sind und ihn freudestrahlend umarmt haben.
Wenn du in die Klasse kommst, wirst du fast immer gefragt "Wie gehts dir?" "Was machst du am Wochenende?" "Hast du das Footballgame gestern genossen?".
Klar, dass das lernen mehr Spass macht, oder?

4. Autos. Am ersten Tag dachte ich: Cool, wir haben nen weissen Pickup, das kann ich mir merken. Ne Stunde spaeter entdeckte ich dann, dass in Texas jeder mindestens einen Pickup hat. Das ist ein Statussymbol: Obwohl die Texaner in der Stadt eigentlich laengst keine Pickups mehr brauchen, weil sie ja nicht mehr in der Landwirtschaft taetig sind, wollen sie sich trotzdem umbedingt mit dem typischem (Vor-)Urteil "Texas: Ranch und Kuehe" verbinden.
Autos sind hier nicht wegzudenken, vor allem bei den Entfernungen nicht.
In der Stadt gehts einigermassen (meine Schule ist 2.1 Meilen entfernt, der naechste Supermarkt auch), aber als ich gestern mit Rain und Kristen auf der "Ranch" auf dem Land war, erfuhr ich, was Abgeschiedenheit heisst: Wir mussten 5 Meilen(etwa 8 Kilometer) zum naechsten Geschaeft tappen und dann wieder zurueck, denn Landleute sind naturfreundlicher ;-):

Größere Kartenansicht

Ansonsten sind die Amis unheimlich vorsichtige Fahrer ;-)
Es kann also sein, dass der Fahrer vor dir zur Vorsicht auch bei gruen fast stehen bleibt oder er vor einem Zebrastreifen quitschend anhaelt, weil es sein koennte, dass die naechsten 5 Sekunden jemand drueber gehen will.

5. Wetter. Hab ich schon erwaehnt, dass es hier sau heiss ist?
Nein? Ok: 35-43 Grad sind hier momentan normal und meistens ist es auch noch eklig stickig. Ich brauche einfach nur draussen zu sitzen und nach 5 Minuten lauft mir die Bruehe runter -.- An manchen Tagen ist es aber schoen windig, dann gehts einigermassen.
Letzten Donnerstag hat der Herbst angefangen *freu*. Es hat die ganze Nacht und den Tag darauf gestuermt und die Tage danach waren etwas kuehler (etwa 30 Grad).
Und gestern abend hat es wieder angefangen zu stuermen und im Moment ist alles ueberschwemmt, denn der Regen wurde bis jetzt hoechstens von nem Nieseln unterbrochen.
Am Freitag war der Strom den halben Tag weg, weil ein kleiner Orkan ueber die Stadt gefegt ist, aber die Amis kennen sich damit aus und am Nachmittag war er(der Strom) wieder da.

hm...da ist noch mehr, aber Jersey, die eine Katze hat gerade beschlossen, dass mein Schoss sehr bequem ist, und ich deswegen nicht mehr weiter schreiben soll, und der Eintrag ist jetzt lange genug gespeichert gewesen, jetzt wird er endlich losgeschickt und spaeter evtl. geaendert.

Euch noch einen wunderschoenen Tag oder Abend.
eine mit der Welt zufriedene Franzi :)

Freitag, 3. September 2010

Die texanische Pampa - auf Kristens Ranch



























Huhu,

jetzt kommen ein paar Bilder vom letztem Wochenende, an dem wir wandern und auf Kristins Landgrundstueck waren. Alles, was in der Pampa einem Haus/Schuppen oder Wohnwagen aehnelt gilt hier als Ranch, daher die Ueberschrift^^
Kristen hat 2 tolle, gemuetliche Wohnwagen mitten in der Wildniss stehen, und da will ich hinziehen: Weiden und Kuehe, und der naechste Nachbar ist 1 Kilometer weg, Pampa eben. Ja, ich weiss, ich nerve mit meiner geliebten Pampa, aber die ist soooo schoooen!
Und ich hab jetzt noch die Bilder von den Tagen vor letztem Samstag hinzugefuegt: Blanco und Verkleidungsstunde mit den Kids^^

Die Schulwoche war nicht so toll, es ist super anstrengend und zeitaufwendig und abends raucht mir der Kopf und in mir schreit eine Stimme "Kein English mehr, STOP!"
Aber am naechsten Morgen gehts dann wieder und ein neuer Tag beginnt.
Heute war dann aber besser, vor allem weil jetzt langes Wochenende ist, Montag ist naemlich Laborday und damit frei :D
Morgen treffen wir Bekannte und mittags fahren Kristen, Rain, und deren Familie zur Ranch, wo wir bis Montagmorgen bleiben. Am Montagnacmittag treff ich mich dann mit Anni, der anderen deutschen Austauschschuelerin.
Und die Tage kommt dann endlich der Eintrag ueber erste Unterschiede, der schon lange faellig ist ;-)

So, euch auch nun wunderschoenes Wochenende!
Hab euch lieb.